Erfahrungen mit einer Migration eines SAP Systems auf eine HANA Datenbank
Vor kurzem hat einer meiner Kunden die Umstellung seines SAP Systems auf eine HANA Datenbank produktiv gesetzt. Da ich viele Entwicklungen auf diesem System gemacht habe, habe ich das Projekt in seiner 8monatigen Projektdauer begleitet.
Ergebnisse der Migration auf die HANA Datenbank
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Anwender waren von der ersten Stunde an begeistert. Die Performance des gesamten Systems ist deutlich gestiegen. Insbesondere Im Verkauf, wo viele Userexits in der SAPMV45A aktiv sind, führt der Performancegewinn zu einem deutlichen Zuwachs an Produktivität.
Selbstverständlich wurden alle geschäftskritischen Anwendungen vorher getestet. Dabei stellte sich heraus, dass die Umstellung auf eine HANA Datenbank in Summe keine Auswirkungen auf die SAP Geschäftsszenarios hat. Ohne Änderungen im ABAP Coding vorzunehmen funktionierte alles wie gehabt, außer dass nun alle Anwendungen spürbar schneller liefen.
Wo mussten Änderungen im Coding durchgeführt werden?
Besondere Aufmerksamkeit legte ich auf die SQL-Statements. Bevor ich jedoch kritische SQL-Anweisungen, wie die berüchtigten SELECT * – Statements unter die Lupe nahm, wartete ich die Testergebnisse der Keyuser ab. Da es keine Fehlermeldungen gab, habe ich auch keinen weiteren Aufwand in die Suche und Änderung von SQL-Statements gesteckt. Es zeigt sich, dass prinzipiell nirgendwo die SELECT-Anweisungen im ABAP-Coding umgestellt werden mussten. Sowohl die SAP-Anwendungen als auch die kundeneigenen Programme liefen problemlos, nur eben wesentlich schneller.
Allerdings wurde es in einem Geschäftsprozess ein systematischer Fehler gemeldet. Die Analyse ergab, dass folgende Anweisung nicht funktionierte:
SELECT * INTO … UP TO 1 ROWS
FROM …
Hier sollte zu einer Abfrage der erste Treffer geliefert werden. Obwohl es Einträge in der Tabelle gab, wurde kein Eintrag gefunden. Eine Umstellung der Abfrage auf
SELECT * INTO …
FROM …
EXIT.
ENDSELECT.
führte zum Finden des ersten Treffers in der Tabelle.
Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Migration auf eine HANA Datenbank?
1. Projektmanagement mit JIRA Unterstützung
Gleichzeitig mit der Umstellung auf die HANA Datenbank wurde das SAP Projektmanagement mit JIRA eingeführt. Mit JIRA der australischen Softwareschmiede Atlassian konnte ein effektives Aufgaben- und Wissensmanagement eingesetzt werden. Alle Arbeitschritte im HANA Projakt wurden als Tasks und Subtasks in JIRA abgebildet, einem konkreten Bearbeiter zugeordnet und mit einer Frist versehen. Dadurch entfiel der lästige, vielmals redundante Email-Verkehr. Jeder Projektmitarbeiter konnte sich auf seine Aufgaben konzentrieren
2. Einhalten von Terminen
Die 3 zentralen Meilensteine des Projekts waren:
– Migration des Entwicklungssystems
– Migration des Testsystems
– Migration des Produktivsystems
Alle 3 Meilensteine wurden fest beim externen Outsourcing-Partner platziert, der auch die Urlaubsplanung seiner Mitarbeiter daran orientierte. Das Reißen eines Meilensteins hätte die Verschiebung des Produktivstarts um ein Jahr bedeutet.
Je schneller ein System technisch migriert war, desto mehr Zeit blieb für das Testen und eventuelle Korrekturen übrig. Großer Wert wurde daher auf eine enge zeitliche Verzahnung von Patchen des Systems auf EHP7, Tauschen der Datenbank auf HANA und ein zeitnaher SPDD- und SPAU-Abgleich gelegt.
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