Geschäftsszenario

Ein Hersteller und Distributor von Medizinprodukten fertigt und vertreibt Verbrauchsmaterialien für Krankenhäuser. Die Produkte unterliegen strengen Zulassungskriterien und müssen eindeutig etikettiert sein.

Auf den Produktetiketten finden sich folgende Informationen:

  • Materialnummer
  • Materialbezeichnung in mehreren Sprachen
  • Chargennummer
  • Produktionsdatum
  • Verfallsdatum

Das Produktetikett enthält auch verschiedene Piktogramme, um die Verwendung und Lagerung zu kennzeichnen.

Ausgangssituation

Mehrere Personen in der Arbeitsvorbereitung waren damit beschäftigt, die Produktetiketten zu erstellen. Sie verwendeten dazu ein Etikettenprogramm, wo sie zu jedem Fertigungsauftrag ein Template öffneten und noch

  • Materialnummer
  • Chargennummer
  • Produktionsdatum
  • Verfallsdatum

in Dialogfelder des Etikettenprogramms manuell eingaben. Beim Freigeben des Fertigungsauftrags wurden dann auch die Produktetiketten in der erwarteten Menge gedruckt und den Fertigungsauftragspapieren beigelegt.

Dieser Prozess hatte folgende Konsequenzen:

  • Er war sehr unproduktiv. Mehrere Mitarbeiter waren mit dem Etikettendruck beschäftigt.
  • Es gab eine erhebliche Anzahl an Fehldrucken wegen falscher Angaben und der Etikettendruck musste nochmals angestoßen werden.
  • Häufig wurden zu viele Etiketten gedruckt.
  • Auf dem Weg zur Etikettierung der Ware gingen Etiketten verloren.

Schematische Darstellung des SAP Labelmanagements mit membrain

  • Pflege der Etikettendaten mit Variablen im membrain Labelmanagement
  • Ablegen von Daten zum Etikett in SAP Anwendungsobjekten, wie z.B. dem Materialstamm mit Klassifizierung
  • Zum Zeitpunkt des Drucks ermittelt das System das richtige Etikett, holt die die Stammdaten zum Etikett mit Variablen aus dem Labelmanagemt, ruft den Funktionsbaustein zur Datenselektion auf, der die Variablen des Etikettes mit den Daten zur Laufzeit füllt.
  • Per RFC-Aufruf werden die Etikettendaten mit Meta-Daten (Drucker, Etikett, ..) an den RFC-Server übergeben.
  • Der RFC-Server steuert den Etikettendruck über die Software Bartender oder Nicelabel.
  • Bartender oder Nicelabel rendern das Etikettenformular und geben es auf dem Drucker aus.
Labelmanagement in SAP - Schema des Etikettendrucks mit membrain

Neuer Geschäftsprozess mit direktem Etikettendruck aus SAP

Nach einer sorgfältigen Analyse der Variabilität der Etiketten wurden die Informationen Etikett für Etikett strukturiert. Der Inhalt eines jeden Etiketts wurde daraufhin geprüft, wo die Information herkam oder ob das Element fest im Etikett verankert werden kann. Datenquellen können sein:

  • Materialstamm
  • membrain Labelmanagement
  • Grafikdateien mit Pfadangaben
  • Langtexte
  • Datenfelder aus dem SAP Anwendungsobjekt (Charge, Fertigungsauftrag, …)

Das Design des Prozesses erfolgte mit dem Ziel, das fertige Etikett zum Zeitpunkt der Rückmeldung eines Arbeitsvorgangs zum Fertigungsauftrag aus dem Programm Bartender zu drucken. Hierfür wurden folgende Bausteine gebildet:

  • Baustein 1: Pflege der Etiketten mit Variablen im membrain Labelmanagement

    Jedem Klebeetikett, das ein genau definiertes Layout aufweist, wird im membrain ein Name / eine Anwendung zugeordnet und als Label abgelegt. Für jedes Inhaltselement auf dem Etikett wird jetzt ein logischer Variablenname / eine Entität vergeben. Variablen / Entitäten können sein:

    • Datenfelder
    • Grafiken
    • Langtexte
    • Sprachabhängige Beschriftungen

    Der Inhalt der Variablen wird sprachabhängig im Labelmanagement hinterlegt oder es werden Verknüpfungen zu Langtexten, Dateien bzw. Datenfeldern gepflegt.

  • Baustein 2: Klassifizieren des Materialstamms

    Jedes Produktetikett bezieht bestimmte Informationen aus dem Materialstamm. Für diese Informationen wird eine Klasse mit Merkmalen angelegt und dem Materialstamm zugeordnet. Im Materialstamm werden die Merkmale bewertet, die dann auf dem Etikett erscheinen.

  • Baustein 3: Festlegen von Materialien als Labelmaster

    Jedem Etikett im membrain Labelmanagement wird jetzt ein Material zugeordnet. Das Material ist der sogenannte Labelmaster und repräsentiert das Etikett aus dem membrain Labelmanagement in der SAP Terminologie, Der Labelmaster (das Material) kann nun verschiedenen Objekten zugeordnet werden und somit in die SAP Ablauflogiken integriert werden. Der Labelmaster kann z.B. folgenden Objekten zugeordnet werden:

    • Stückliste
    • Arbeitsplan
    • Dokumentenstückliste
  • Baustein 4: Etikett als Fertigungshilfsmittel im Arbeitsplan zum Fertigungsauftrag

    Das Etikett wird in Form des Labelmasters als Fertigungshilfsmittel in den Arbeitsplan zum Fertigungsauftrag aufgenommen. Das Fertigungshilfsmittel ist einem konkreten Arbeitsvorgang zugeordnet und der Druck des Etiketts kann so im SAP Standard bei Freigabe oder Rückmelden eines Arbeitsvorgangs angestoßen werden.

  • Baustein 5: Funktionsbaustein zur Selektion der Daten

    Es wurde ein Funktionsbaustein entwickelt, der zum Fertigungsauftrag alle maximal erforderlichen Daten für den Etikettendruck liest und in einer flachen Struktur bereitstellt. Aus dieser Struktur kann sich das membrain Labelmanagement bedienen und die Daten an das Etikettenprogramm weiterreichen.

    Die Felder der Daten, die der Funktionsbaustein liefert, wurden genau dokumentiert. Der Formularentwickler ist kein ABAP-Programmierer und kann anhand der Dokumentation die Felder für das Etikett identifizieren.

  • Baustein 6: Dialogprogramm für den manuellen Druck von Etiketten

    In einem Dialogprogramm können die Etiketten auch manuell gedruckt werden. Zur Fertigungsauftragnummer wird die gewünschte Anzahl Etiketten gedruckt. Diese Funktion wird meist zum Nachdruck von Etiketten verwendet.

  • Baustein 7: Dokumentation der Etikettenvariablen

    Das laufende Etikettendesign wird von einem Mitarbeiter aus dem Qualitätsmanagement durchgeführt. Das Labelmanagement wurde in einer umfangreichen Dokumentation festgehalten, in der alle Variablen ausführlich beschrieben sind.

    Die Felder der Daten, die der Funktionsbaustein liefert, wurden genau dokumentiert. Der Formularentwickler ist kein ABAP-Programmierer und kann anhand der Dokumentation die Felder für das Etikett identifizieren.

Ergebnisse

Die Projektziele wurden in allen Punkten erreicht. Hier die Ergebnisse im Detail:

  • Waren früher zwei Mitarbeiter 3/4 des Tages mit der Erstellung der Etiketten für die Fertigungsaufträge beschäftigt, braucht der Mitarbeiter heute nur noch von Zeit zu Zeit ein neues Etikett gestalten.
  • Die Qualität der Daten des Etiketts hat sich verbessert. Aufwändige Umetikettierungen wegen falscher Daten auf dem Etikett haben sich stark reduziert.

Weitere Informationen gibt es auf der membrain Homepage,

Logo membrain

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